Kein Frühstück ohne Marmelade
Paul macht morgens unser Frühstück. Er kocht den Kaffee und schneidet drei Brötchen in sechs Hälften, die er aufbäckt. Danach bestreicht er zwei Scheiben Brot mit Leberwurst für die Hunde, schneidet sie in Stücke, damit sie länger genießen können. Während er den Tisch deckt, bereite ich mein Müsli aus Obst, Nüssen und Haferflocken. Es läuft ab wie eine Zeremonie. Die ersten beiden Brötchenhälften werden mit unterschiedlichen Marmeladen verzehrt, dann zwei mit Wurst und die letzten beiden mit Käse. Dazu isst Paul zwei Tomaten aus eigener Produktion. Ein Jahr hat 365 Tage, also 365-mal Frühstück mit Marmelade! Warum aber hat denn Paul in diesem Jahr so viel Marmelade gekocht, es sind sage und schreibe 130 Gläser? Selbst wenn wir am Nachmittag noch beide Marmeladenbrote essen, können wir so viel nicht verzehren. Nun ja, Marmelade als Mitbringsel geht ganz gut, aber können die anderen nicht selber welche kochen? Jedes mal, wenn ich in den Vorratskeller gehe, bin ich erbost über Pauls Marmeladengier! Paul lagert auch jeden Herbst 15 bis 20 Stiegen Äpfel als Vorrat für den Winter ein. Ich trage dann jeden Frühjahr die Hälfte der verschrumpelten Dinger wieder raus. Ganz zu schweigen von den 350 Flaschen Saft, die er mosten lässt. Auch seine Sammelwut bei Walnüssen ist nicht zu bremsen. Hinter unserem Grundstück steht ein Walnussbaum, der niemandem gehört. Da ich Walnüsse im Müsli liebe, will er mich damit glücklich machen. (oder besänftigen) Es gibt bald neue Nüsse und wir haben immer noch einen Weidenkorb voll vom letzten Herbst. Schließlich machen zu viele Nüsse doch dick! Marmelade (die Paul kocht!), Äpfel, Pflaumen, Nüsse, Beeren (die Paul abpult!) aus dem eigenen Garten sind gesund, aber nicht solche Mengen, dass eine halbe Kompanie davon satt werden könnte!
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