Pauline packt den Rucksack

Pauline fliegt nach Bangkog, und reist mit einem Rucksack. Aus Katmandu kam per mail der Hinweis, nur das Notwendigste einzupacken. Trotzdem lasse ich mir in der Apotheke 2 grosse Flaschen Anti-Mückenspray and 2 grosse Anti-Mücken Stifte aufschwatzen. Nach langem Ein- und umpacken bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Das Abenteuer kann beginnen! In Bangkok empfängt mich meine Tochter. Es ist exotisch und die Hitze macht mir zu schaffen. Mein Rucksack wird immer schwerer."Ist ja komisch,"denke ich, dabei habe ich doch gar nicht so viel eingepackt? 
Eine Katastrophe löst die andere ab, und bestimmt die ersten Tage der 3-wöchigen Reise.
Am ersten Tag bekomme ich eine handtellergrosse Blase, so dass ich nur noch schleichen und humpeln kann! Am 2. Morgen komme ich nicht mal mehr aus dem Bett. Es scheint ein Hexenschuss zu sein! Ich beginne erst mal laut zu jammern, und meine Tochter meint: "Das kann ja heiter werden!" Also werde ich an die Tür gehängt, gedehnt und massiert. Dennoch kann ich keinen Fuss vor den anderen setzen, ohne laut zu stöhnen.


Es folgt noch ein Versuch, uns wieder auf die Socken zu machen, was auch unter Mühen gelingt. Wir geniessen als erstes leckeres Essen an den Strassenküchen. Das ist nicht anstrengend und nun kann mir nichts mehr passieren, freue ich mich im Innern. Aber plötzlich knackt es in meinem Mund, ich habe auf eine Nuss gebissen. Mit Schrecken stelle ich fest, dass meine Prothese gebrochen ist. Ich bin sehr geknickt und wir müssen lange nach einem Labor suchen. Im Wartezimmer als zahnlose Oma aus Germany zu sitzen - ist nicht angenehm für mich. Ich weiss nicht, ob ich weinen oder lachen soll! Der Zahnarzt setzt mir dann auch noch ganz selbstverständlich die reparierte Prothese vor allen Patienten im Warteraum ein. Ich würde am liebsten im Erdboden versinken. "Ich solle mich nicht so anstellen" - aber auch eine "Rucksackoma" ist noch eitel. Nach einigen Tagen geht es dann weiter in den Norden von Thailand. Dazu musste ich erst mal den Rucksack umpacken. Die 7 Paar Strümpfe, die ich nie trug- feste Schuhe, die ich nie brauchte- auch zu viele Klamotten, ja sogar Lebensmittel hatte ich noch mitgebracht! Was habe ich mir nur dabei gedacht, so viel unnötigen "Kram" einzupacken? Schliesslich muss ich doch alles tragen! Aber wie heisst es doch: Alter schützt vor Torheit nicht! Einiges verschenken wir, anderes kommt in den Rucksack meiner
 Tochter. Nun habe ich ungefähr 10kg zu tragen - genug für eine 
angeschlagene Rucksacktouristin! Von Thailand ging es nach Indien,
das "high" meines Lebens, aber dazu mehr in einer gesonderten
Geschichte.
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