Auf einmal war die Westmark da


Das Haus, in dem wir wohnen steht seit 1952. Damals gab es für den Durchschnittsbürger in der DDR nur Steine, Dachziegel, Balken, Fenster, Holzdielen, Zement, Mörtel und Kachelöfen. Selbst Gips war ein Problem. Ich höre uns noch sagen: Gips "gibs" nicht! Wenn du Handwerker warst oder Westgeld hattest, kamst du noch an Heizkörper, den Schwerkraftofen dazu, oder auch an Fliesen. So zogen wir 1988 in ein Haus mit 5 Öfen, einem Kohlebadeofen, einfach verglaste Holzfenster, kaum gedämmteWände, ganz zu schweigen von Fliesen. Das ist alles halb so schlimm! "Eigner Herd ist Goldes wert", meinte Paul. Von Stund an, entdeckte Paul in sich neue Talente, die bis dato fest geschlummert haben. Er wollte renovieren und auch umbauen. Aber wie und womit?  Das Jahr 1989 brachte uns dann bald die Westmark und das große Verändern nahm seinen Lauf. Paul hat zwei Kachelöfen eingerissen, und eimerweise Schamott und Berge von Ofenziegeln bewegt. Ich kam mir vor, wie im Kohlentagebau. Überall Staub und Ruß. Die Ölheizung haben Profis eingebaut, die sich bei uns sauwohl fühlten, sie brauchten 8 Wochen dazu. Ich habe sie jeden Tag mit einem Essen verwöhnt, weil ich das so kannte aus dem Leben vorher. Da war es normal, einen Handwerker zu verpflegen, weil man froh war, dass er überhaupt kam. Als die Heizung fertig war, klingeln die Anbieter von Rollläden an der Tür. Die müssen sein, meint Paul, denn mit der Westmark kommen auch mehr Einbrecher. Ich fand das auch nicht schlecht und so haben wir sie uns für teures Geld aufschwatzen lassen. Als nächstes brauchen wir Fliesen im Bad, in der Küche und im Flur.Wie haben wir es nur bis jetzt ohne ausgehalten? Den Fliesenleger haben wir in unserer Familie, so bot es sich ja an für uns. Oder? So schnell gewöhnt man sich an ein bisschen Luxus. Der hellblaue Trabant, auf den wir 11 Jahre gewartet haben, ist auf einmal zu laut, unbequem und stinkt! Jetzt kaufen wir einen japanischen Wagen- heißt es bald, denn der amortisiert sich schon durch die Dienstfahrten. Das alte Sofa ist mir zu schäbig, hadere ich, also wird auch das Problem gelöst. Ein Dreisitzer, Zweisitzer und Sessel mit Federkern und im modernen Design, wechselt vom Möbelmarkt in unsere "gute Stube". Haben wir noch Geld übrig für einen Farbfernseher? Ja, haben wir und endlich hat Paul ein neues Spielzeug, nämlich die Fernbedienung. Nach und nach finden sich noch einige "lebensnotwendige" Gegenstände, die wir unbedingt erneuern müssen. Der Herd, der Kühlschrank und die Waschmaschine haben ausgedient und wandern in den An- und Verkauf. Ein neuer Teppich, dazu der Staubsauger, für Paul ein Gewächshaus und eine Tischtennisplatte, wenn die Enkel kommen! Das Kajak ließ unsere Herzen höher schlagen und steht seit dem bei uns rum. Nur unsere Möbel haben wir nicht ausgetauscht. Doch den neuen Kochtöpfen, die angeblich fast von alleine kochen, konnte ich nicht widerstehen. Der Traum von einem Ikea-Bett und guten Matratzen geht auch noch in Erfüllung. Schließlich verbringt der Mensch ein Drittel seines Lebens im Bett. Die unsinnigste Anschaffung war eine Filteranlage zum Bereiten von Osmose-Wasser. Wir haben in unserer Stadt bestes Trinkwasser, das aus der Tiefe kommt. Da sieht man mal wieder: "Alter schützt vor Torheit nicht!" Das Beste aber ist von allem doch, dass wir die Freiheit und das Geld haben, hin und wieder in die weite Welt zu reisen. Ich beende diese Geschichte mit einer fernöstlichen Weisheit: Wer hat je so lange gelebt, um alles brauchen zu können, womit er seine Kisten und Kasten vollstopfte.
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Das Sammeln ist des Sammlers Lust


Bevor Paul in mein Leben kam, war mir nicht bewußt, was man doch so alles sammeln und aufheben kann! In unserem Garten, auf dem Hof, hinter dem Haus und am Zaun lagern Stapel von Feldsteinen, Ziegelsteinen, Pflastersteinen, Schamottsteinen und Gehwegplatten. Dazu gesellen sich Säcke (vom Trockenfutter der Hunde) mit grobem Split und Kies. Undichte Regentonnen sind ebenfalls gute Kiesbehälter! Aus diesen Materialien werden Wege, eine neue Hoffläche und Begrenzungen entstehen- das hat Paul geplant. Im Garten befinden sich drei Mieten mit Holz für den Kaminofen. Hinterm Zaun wartet seit ewigen Zeiten ein Stapel mit Stämmen auf Pauls Axt. Dann ist da noch ein Bretterstapel, an dem der Zahn der Zeit nagt. Alles ist noch zu gebrauchen, sagt Paul. Sollte ich im nächsten Leben ein Holzwurm sein, mache ich mich darüber her. (ich schwöre) Hinter dem Grundstück (Wildnis) lagern rostige Eisenstangen, Dachpappen, Teichfolie und  Steinplatten. Sie träumen süß und selig von alten Zeiten, als sie noch gebraucht wurden. Da der Efeu vieles überwuchert, ähnelt alles mit einem "Künstlerblick" betrachtet - einem Stillleben. In der ehemaligen Garage findet man viele Dinge, die immer wieder mal von A nach B geräumt werden. Uraltes Werkzeug vom Opa und Papa, antike Küchengeräte von Oma und Mama, Fliesenreste, Holzlatten, Farbtöpfe, alte Lampen und Übertöpfe füllen die Regale. Im Winter kommen noch Topfraritäten dazu, die zahlreich sind - dank Pauls Sammelwut. Auch im Vorratskeller herrscht ein buntes Durcheinander. Neben Marmeladen, Kartoffeln, Kürbissen, Zwiebeln, Möhren in Sand gebettet und Weinflaschen, befinden sich noch 18 Stiegen Äpfel für den Winter. Dem Hungertod entgehen wir auf alle Fälle! Im Heizungskeller hängen 104 Maiskolben zum Trocknen (für 2 Hasen) Unter der Kellertreppe liegen 11 Säcke mit Heu und Stroh. Das ist die Ausbeute von einigen Ausflügen im Sommer. Das Heu hat Paul getrocknet, aus Rotklee vom Wegesrand. Beinahe hätte ich die 300 Flaschen Apfel-,Kirsch-, Birnen-und Johannisbeersaft vergessen, die Paul für sein Obst in der Mostfabrik billig kaufen kann. In einem großen Weidenkorb warten mindestens 50 kg Walnüsse darauf, bis zur nächsten Ernte geknackt zu werden.Weil Paul aber auch "jede" Nuss aufsammelt, esse ich schon morgens 10 Walnüsse im Müsli. (muss Paul knacken)Vielleicht werde ich ja dadurch 100Jahre alt! Paul sammelt zwar Nüsse, aber verzehrt nicht viele. Ein Glas Rotwein am Abend mag er lieber- und da kann man sogar noch die Korken aufheben! Nun komme ich zum Sammelsurium der Extraklasse: Pauls Werkstatt! Sie ist eine wahre Fundgrube für alles, was man braucht und nicht mehr gebraucht. Der Werkstatttisch ist ständig belegt mit allem, was Paul mal benutzt hat. Das ist seine Ordnung, die muss man nicht verstehen! Er kauft auch immer wieder neue Schrauben, die in Kästchen, Büchsen, Schachteln und Tüten, mehrere Schubfächer füllen. Ich nenne das "einen Schraubentick". In dieser "heiligen Werkstatt" befinden sich auch Kartons mit Sämereien und alles nützliche, was man als Gärtner liebt. Dazu gehören Gläser mit Samen (eigene Ernte), Aussaatschalen, Pflanzenschutzmittel, Plastikhauben, Gefäße zur Anzucht, mehrere Kisten mit Blumentöpfen und vieles mehr. In einem Regal liegen alte Gartenzeitungen, Baumarktprospekte, Ratgeber, Werkzeuge und Zubehör, rostige Kleinteile und Ersatzteile, elektrische Kabel, Steckdosen, ausgediente Armaturen und noch vieles mehr.In einer Ecke steht ein altes dickes Holzfass mit Leisten, Brettern, Klötzen und Holzstielen. Daneben fristen ein defekter Schredder, andere ausgediente Raritäten aus Nachkriegszeiten, Seile, Kabel und Fahrradteile ihr Dasein. Auf dem Fensterbrett finden sich "gerettete" Ableger von Grünpflanzen, die ich aussortiert habe! Eigentlich ist dieser Ort das perfekte Chaos,-wo man lange suchen muss, um was zu finden! Paul sieht "Rot",wenn ich dort was verändern will, so habe ich es fast aufgegeben! Auf dem Dachboden lagern so viele Bretter, Isoliermaterial, Dämmplatten, zwei Schränke und Regale mit uralten Büchern und Zeitungsstapeln, dass unser dicker Schornsteinfeger beinahe stecken geblieben wäre. Paul ist seit längerem dabei, den Dachboden zu dämmen- aber das wird noch dauern! Wir haben aber auch Räume und Plätze, wo Paul nichts ansammeln darf! Da sind dann einige Objekte meiner Sammellust zu finden! Man ist eben Mensch!
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In der Ruhe liegt die Kraft



Paul liebt die Gartenarbeit. Das"bisschen Haushalt"macht sich von alleine, sagt mein Mann. So schaue ich hin und wieder aus dem Fenster zu, wie er sich müht. Im Frühling wird gehackt, geharkt, gesät und gepflanzt! Besonders das Umgraben kostet Zeit und Kraft. Nach etwa jedem 10.Spatenstich richtet sich Paul erst mal auf und schaut versonnen in die Ferne. Er steht dann aufrecht wie ein"Arbeiter-Denkmal". Genauso macht es Paul,wenn er Laub fegt. Zehn Meter Strasse, Rasen oder Weg werden gründlich gereinigt. Dann verharrt er in minutenlangem Stillstand. Dabei schaut er nach oben,in die Bäume und denkt offensichtlich nach. Manchmal klopfe ich ans Fenster, damit er ja nicht umfällt. Paul schüttelt unwillig mit seinem(weisen)Haupt. Ich frage ihn,was ihm durch den Kopf geht-bei der Arbeit. So allerlei höre ich, und er nennt es Arbeitsteilung und "Kräfte einteilen".Ich glaube,er grübelt,wie man die Welt verbessern kann! Paul wechselt die Tätigkeiten,um seiner Gesundheit nicht zu schaden.(plausibel) Er hält es auch nicht für unbedingt notwendig, eine Arbeit sofort zu vollenden. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden,heißt es doch so schön. Es gibt Projekte, die warten Monate und sogar Jahre auf Vollendung!Ich sehe Paul gerne arbeiten und versuche darum, ihn zu motivieren!(er nennt es anders)

Er lässt sich leider ungern antreiben. Für jedes Projekt braucht er Bedenkzeit!"Das kommt auch noch dran,"höre ich ihn sagen. Der Satz ist wie ein rotes Tuch für mich. Mit List und Tücke erreiche ich dann doch so einiges. Wenn ich spontan beginne, muss Paul wohl oder übel mitmachen. Seinen Ärger kalkuliere ich ein! Der hält eh nicht lange vor. Ein gutes Essen z.B. vertreibt schnell die Schatten. Liebe geht eben auch durch den Magen! Und für getane Arbeit habe ich immer ein Lob, denn nicht alles ist selbstverständlich!Bei dem Bau unserer neuen Kanalisation, hat Paul alle Gräben per Hand(2m tief,1m breit,etwa 50m Länge)ausgehoben und wieder zugeschaufelt. Ohne zu stöhnen und niemals unwillig, hat er Tonnen lehmiger Erde und unzählige Steine bewegt. Mit vielen"Pausen",-versteht sich! Paul hat in stoischer Ruhe die Arbeiten beendet. Wir waren die Letzten in der Strasse-wie immer!
Paul meinte dann nur: Was lange währt, wird endlich gut!
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Herrchen und Frauchen


"Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!"( Heinz Rühmann) Seit vielen Jahren erfahren wir das schon!
Als ich zu Paul gezogen bin, brachte ich Biggi mit. Sie war eine Teckelhündin vom Dorf, und ein ganz besonderer Hund. Und immer wild entschlossen, von allen Menschen gestreichelt zu werden. Dazu stellte sie sich ihnen in den Weg und bellte fordernd und schwanzwedelnd. Es wirkte lustig und niemand konnte ihr widerstehen. Auf diese Weise holte sie sich viele Streicheleinheiten. Dann schaute sie bellend hinterher, drehte sich um, und lief dem Nächsten entgegen. Biggi strotzte vor Durchsetzungskraft. Selbst unser Tierarzt bemerkte ihren wachen Blick! Den Lieblingsplatz auf dem Sofa konnte ihr niemand streitig machen, sie rückte keinen Millimeter weiter. Jeden Abend verschwand sie für eine halbe Stunde in der Dunkelheit. Als sie läufig war, sass tagelang ein sehr massiger Schäferhund vor unserer Haustür.



Mausi(Hund Nr.2) kam mit 6 Monaten zu uns. Biggi zeigte ihr alles, was ein Hund können sollte! Durch die Hecke kriechen, Katzen jagen, die Postfrau anbellen, aufs Bett springen, herumtollen, Insekten und Vögeln nachstellen und am Tisch betteln- gehörten dazu. Mausi sollten wir nur vorübergehend betreuen. Paul hat einen Zwinger von 5 mal 3 Metern gebaut und eine sehr komfortable Hundehütte. Sie war ein Mischling zwischen Schäferhund und Labrador, zu groß für drinnen.(entschieden wir) Schon nach einer Stunde hatte sie sich unter dem Zaun des Zwingers eine Lücke gebuddelt und stand siegesgewiss vor uns. Die Hütte hat sie nie betreten, so viel wir sie auch lockten. Mausi hat uns gezeigt, dass sie zuhause eine "Löwin" ist! Von Stund an lebten wir zu viert im Haus. Wir schenken unseren Hunden unsere Zeit und sie uns alles, was sie zu bieten haben,- also ein gutes Geschäft. Biggi und Mausi sind schon im Hundehimmel. Beide lebten 13 Jahre bei uns! 

Eines Tages brachte man uns zwei  Golden Retriver, nur vorübergehend versteht sich! Es sind Owen und Fussel aus Amerika. Unsere Freunde hadern mit uns. Sie brauchen Bewegung, Futter, Pflege, Hundesteuer, Versicherung, Impfungen und man ist gebunden. Mir klingen heute noch die Ohren von ihren Argumenten. Auch werdet ihr die nie wieder los- hiess es noch.Wie wahr! Aber wir wissen inzwischen: Man kann vieles kaufen, das - Schwanzwedeln eines Hundes - nicht.


Zeitweise haben wir vier Hunde betreut. Kristins Labrador Bastian und Fidel Castro, - das war nicht nur lustig! Fussel und Fidel  musste Paul mehrmals aus dem Tierheim auslösen. Sie sind abgehauen und haben nicht zurückgefunden. Neben der Aufregung beim Suchen kostete es dann auch noch immer einen Zehner. Dazu kam das Kopfschütteln der ehemaligen Herrchen, wie denn so etwas passieren kann? Owen ist mein Lieblingshund. Vom ersten Tag an weicht er nicht von meiner Seite. Er wirft seinen Tennisball in die Luft und fängt ihn auf. Auch überspringt er die Gartenpforte im Schlusssprung. Das soll er zwar nicht, aber es sieht toll aus. Das hat uns auch schon eine Anzeige beim Ordnungsamt eingebracht, aber wir gelobten Besserung! Manchmal klaut Owen, tut aber sehr verschämt, wenn er erwischt wird. Stollenteig, ein Gugel-Hupf, Pilze aus der Pfanne, Pauls Pellkartoffeln, Kartoffelschalen, gekochte Eier und ein Stück Käse ließ er sich u.a. schmecken. Aber ich kann ihm nicht böse sein. Wenn ich ihn nur ansehe, klopft er schon mit der Rute auf den Boden. 

Obwohl Paul niemals vorher einen Hund besaß, hat er alles toleriert, was mit Hund zu tun hatte und noch hat. Seit 1985 bestreicht er morgens jedem Hund eine Leberwurstschnitte. Er schneidet sie in gleichgroße Stücke- eine Zeremonie sozusagen! Ich verwöhne sie mit Nudeln, Reis, Schweineohren und Pansen. Für alles schenken sie uns ihr Herz. Und überhaupt: Sie sind treu, haben Charme, sind dankbar und haben nichts an uns auszusetzen.
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Bruno kommt


Jede Woche kommt Peter zu Besuch. Er besucht seine Tochter, die auch meine ist! Ich nenne ihn"Bruno"wegen seiner Badehose. Bruno lässt sich an unserem Teich in unterschiedlichen Positionen ablichten. Die Bilder sind für  Damen,die er kennenlernen möchte. Er sucht noch immer die "Richtige"! Die Fotos sollen etwas"sexy"aussehen,darum in der Badehose!. Er ist gerne am Strand und hat ein Segelboot, so ist eine flotte Badehose für ihn ein"Muss"!Seine Hose ist von Bruno Banani(e), keine Null-acht-fünfzehn -Hose. Die Situation ist sehr lustig. Ich muss an Pauls verblichene XXL-Badebüxen denken- bin voller Bewunderung für Brunos tolles Teil! Damit müsste Bruno doch Erfolg haben ! Natürlich sind die Damen schuld,wie immer! Am Herrentag taucht Bruno mit Apfelkorn, Bier und Sekt auf. So kommen wir zu einem Sektfrühstück und Paul und Bruno zur"Herrentagsfeier".Mehrmals überrascht  Bruno uns mit einer Erdbeertorte. Er hat sie selbst gemacht.Uns schmeckt sie  und ich stelle fest:"Paul hat noch niemals eine Torte gemacht!"Eines Tages zeigt er uns seinen neuen Rasenmäher(vom Fachhändler)und mäht spontan den Rasen."So schnell ist dein Mann nicht!",ruft er aus."Wie wahr!"lache ich. Wozu doch ein Exgatte gut sein kann! Er brachte auch seinen Schäferhund"Conny"mit. Der Hund fürchtet sich zu Hause,wenn ich zu lange weg bin, entschuldigt sich Bruno. Der Stress lässt nicht lange auf sich warten. Zuerst knurrt Conny Fussel  an, die sich sofort ins Haus verzieht. Dann wird Owen in die Schranken verwiesen, so dass auch er sich unterordnet."Die Fronten sind geklärt",meint Bruno -mit sich und der Welt zufrieden!Darauf stürzt sich Conny in unseren Zierteich, erfrischt sich zwischen Seerosen und verschreckten Goldfischen. Endlich trinken wir Kaffee und und stoßen an- auf einen"ruhigen Nachmittag". Derweil inspiziert Conny mit schlammigen Pfoten das Haus von oben bis unten. Sie hinterlässt überall Spuren! Alles halb so schlimm, lacht Bruno.
Von Stund an hockt sie vor unserer Kaninchenbucht oder knurrt meine Vierbeiner an. Bruno erzählt uns gern von seinen Abenteuern.Dabei erwartet er ungeteilte Aufmerksamkeit. Ansonsten heißt es:"Hört ihr zu?"Aber der Apfelkorn hilft uns, das zu überstehen! Besonders stolz ist er auf sein Auto. Sogar Carla Bruny, die Frau des französischen Präsidenten, fährt das gleiche Auto! Na ja, er ist eben "Bruno Banani"(e) -der Vater meiner Kinder! Und eben anders als Paul! 
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Der Briefkasten aus Übersee



Paul liebt seine Zeitung(en) über alles. Die Zeitungsfrau kommt schon früh am Morgen und Zeit ist Geld –sagt sie! Es wäre schön, wenn wir unseren Briefkasten vorne an die Gartenpforte verlegen könnten, dann müsste sie nicht durch den ganzen Vorgarten laufen. Da wir ein Herz für die Postfrauen haben, zögern wir nicht lange. So kaufe ich bei meinem nächsten Besuch in den USA einen amerikanischen Briefkasten. Paul bekommt ihn als Geschenk und das Problem scheint wieder mal gelöst. Zwar dauerte es noch 1,5 Jahre bis er ihn anbaute, aber dann schlug er zu! Der Kasten erhält einen Platz neben der Gartenpforte hinter der Hecke. Ein Pfahl kommt in die Erde, was Paul aber erst lange durchdenkt. Er darf ja nicht faulen, meint Paul! Nein, lache ich, er soll uns möglichst überleben! Nach längerem Grübeln hat Paul die Lösung des Problems. Er befestigt 2 Winkel an einen Zementblock (den er selber gießt) und an die Winkel schraubt er den Pfahl. Darauf kommt dann der Kasten und das Werk ist vollbracht. Nun gräbt er ein tiefes Loch in die Erde für den Zementblock. Aufrecht und von der Postfrau gut zu erreichen, steht der Kasten dann da. Sie muss nicht mal die Pforte öffnen! Das war wieder eine Meisterleistung – "nicht schlecht spricht der Specht" - lobe ich Pauls Arbeit. Aber bald will der Pfahl nicht gerade stehen bleiben. Zuerst neigt er sich nach rechts zur Hecke. So oft wir ihn auch gerade rücken, er will nicht so, wie wir es wollen. Paul hat schon Holzscheiben dazwischen geklemmt, aber der Kasten neigt sich mal nach rechts, neuerdings auch nach links. Irgendwie ist das eine "wacklige Angelegenheit" und Paul denkt schon darüber nach, wie man es besser machen kann! Darüber sind aber auch schon wieder Monate vergangen! Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, also hoffe ich, dass der Pfahl endlich " umkippt!" Denn spätestens, wenn die Zeitung im Schmutz liegt, wird er zu neuen Taten schreiten.
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Pauline packt den Rucksack

Pauline fliegt nach Bangkog, und reist mit einem Rucksack. Aus Katmandu kam per mail der Hinweis, nur das Notwendigste einzupacken. Trotzdem lasse ich mir in der Apotheke 2 grosse Flaschen Anti-Mückenspray and 2 grosse Anti-Mücken Stifte aufschwatzen. Nach langem Ein- und umpacken bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Das Abenteuer kann beginnen! In Bangkok empfängt mich meine Tochter. Es ist exotisch und die Hitze macht mir zu schaffen. Mein Rucksack wird immer schwerer."Ist ja komisch,"denke ich, dabei habe ich doch gar nicht so viel eingepackt? 
Eine Katastrophe löst die andere ab, und bestimmt die ersten Tage der 3-wöchigen Reise.
Am ersten Tag bekomme ich eine handtellergrosse Blase, so dass ich nur noch schleichen und humpeln kann! Am 2. Morgen komme ich nicht mal mehr aus dem Bett. Es scheint ein Hexenschuss zu sein! Ich beginne erst mal laut zu jammern, und meine Tochter meint: "Das kann ja heiter werden!" Also werde ich an die Tür gehängt, gedehnt und massiert. Dennoch kann ich keinen Fuss vor den anderen setzen, ohne laut zu stöhnen.


Es folgt noch ein Versuch, uns wieder auf die Socken zu machen, was auch unter Mühen gelingt. Wir geniessen als erstes leckeres Essen an den Strassenküchen. Das ist nicht anstrengend und nun kann mir nichts mehr passieren, freue ich mich im Innern. Aber plötzlich knackt es in meinem Mund, ich habe auf eine Nuss gebissen. Mit Schrecken stelle ich fest, dass meine Prothese gebrochen ist. Ich bin sehr geknickt und wir müssen lange nach einem Labor suchen. Im Wartezimmer als zahnlose Oma aus Germany zu sitzen - ist nicht angenehm für mich. Ich weiss nicht, ob ich weinen oder lachen soll! Der Zahnarzt setzt mir dann auch noch ganz selbstverständlich die reparierte Prothese vor allen Patienten im Warteraum ein. Ich würde am liebsten im Erdboden versinken. "Ich solle mich nicht so anstellen" - aber auch eine "Rucksackoma" ist noch eitel. Nach einigen Tagen geht es dann weiter in den Norden von Thailand. Dazu musste ich erst mal den Rucksack umpacken. Die 7 Paar Strümpfe, die ich nie trug- feste Schuhe, die ich nie brauchte- auch zu viele Klamotten, ja sogar Lebensmittel hatte ich noch mitgebracht! Was habe ich mir nur dabei gedacht, so viel unnötigen "Kram" einzupacken? Schliesslich muss ich doch alles tragen! Aber wie heisst es doch: Alter schützt vor Torheit nicht! Einiges verschenken wir, anderes kommt in den Rucksack meiner
 Tochter. Nun habe ich ungefähr 10kg zu tragen - genug für eine 
angeschlagene Rucksacktouristin! Von Thailand ging es nach Indien,
das "high" meines Lebens, aber dazu mehr in einer gesonderten
Geschichte.
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Paul im Dschungel (Garten)


Paul hat einen Kleingarten. Er ist 90 m lang,
 aber nur 7,5 m breit. Man läuft beim Arbeiten viel hin und her, ähnlich einem Laufband im Fitnesscenter-sagt Paul.
Ich bin nie dort, denn Paul mag nicht, wenn ich ihm  reinrede. (was ich bestimmt täte) Laute Dispute sind  fehl am Platz, die Nachbarn spitzen gleich die Ohren.
Es ist dort wie in einem Dschungel. 
Apfel -und Kirschbäume, Beerensträucher, Hecken, Blumenbeete und Gemüseflächen lassen kaum Platz für Wege. Die Bäume werden wenig gestutzt und alles darf sich ausbreiten und wuchern.






Paul kann sich dort so richtig entfalten! Weil er alles aufhebt, was nicht niet-und nagelfest ist, ähnelt der Garten eher einem Lagerplatz. Regentonnen, Bodenplatten, Steine, Kieshaufen, Bretterstapel, Blumentöpfe, alte Gefässe, ältere Gartenmöbel und andere "Antiquitäten" bilden ein richtiges Stillleben. Dazwischen kreierte Paul Hochbeete für Gemüse. (um die Nacktschnecken und Wühlmäuse auszutricksen) Im hinteren Teil stehen 6 Kompostbehälter aus alten Brettern. Alles Unikate, in mühevoller Kleinarbeit angefertigt und gefüllt. 






Leider dringt zu wenig Sonne durch das Gewirr von Ästen und Zweigen,so daß sein Gemüse etwas zu klein gerät!

Wen wundert das? Na den Paul! 





Zum Garten gehört eine alte, etwas hinfällige Laube. Das Dach braucht neue Latten! Es regnet durch. "Kein Problem," verkündet Paul. Die Bruchbude ist vollgestellt mit nützlichen und nutzlosen Dingen. Den 7 Mäusen, die Paul im Frühjahr fing, hat es offentsichtlich gut gefallen dort. Bald erntet Paul wieder Äpfel und dann beginnt das große "Verschenken," denn Äpfel haben wir im Überfluss. (bei 2 Gärten!!) Darum mal ein Zitat von Wilhelm Busch: Doch guter Menschen Hauptbestreben-  ist  andern Menschen auch was abzugeben.

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Unterwegs mit dem Auto


Paul will mit mir zu einer Messe fahren, 500 km weit weg. Nach 10km, bleibt das Auto stehen. Jede Bemühung von Paul, es zum Fahren zu bewegen, scheitert. Das Auto wird abgeschleppt und nach 50 Minuten Fußweg bei Staub und Hitze erreichen wir eine Bushaltestelle. Wir kehren also um. Das geschah 6 Wochen nach unserem ersten Date und war wie ein Zeichen des Himmels! Aber ich habe das Zeichen "übersehen" und so kann ich nach vielen Jahren noch mehr zum Thema Auto erzählen. Zu Pauls Ehrenrettung sage ich aber, dass ich nicht Auto fahre! Unser Kombi hat viele weite Strecken hinter sich und  Unmengen Gartenabfälle, Äpfelkisten, Mostflaschen, Stroh und unsere Hunde fahren darin umher. Er steht unter einer großen Linde und hat im Sommer oft klebrige Spuren. Wenn wir verreisen, wird das Auto gewaschen und innen auch Staub gewischt. Warum auch öfter, denn Paul hält Staubwischen im Haus auch für Luxus. Die Schrammen und kleinen Beulen sind von alleine entstanden- wovon auch sonst? Ich finde, Paul fährt oft etwas zu schnell, was ich aber falsch einschätze. Die "Anderen" sind noch schneller- aber so manches Ticket und auch Punkte beweisen das Gegenteil. Beim Reisen in unbekannte Gefilde verfahren wir uns grundsätzlich, das haben wir allmählich akzeptiert und planen es schon ein. So kommt kein Ärger auf, es ist wie ein Ritual. Selbst wenn Paul sich akribisch die Route notiert, verpasst er die richtige Abfahrt. Wir wollen auch kein Navigationsgerät, dann kämen wir wohlmöglich überall ohne Probleme an! Vor ein paar Wochen suchten wir Stroh (für die Hasen) und da wurde es kritisch für das Auto. Paul hält an einem Feldweg und steigt aus. Ich gehe hinterher, schaue mich noch mal um – kein Auto mehr da! Es ist zurückgerollt mit den Hunden, über die Landstrasse, auf das Feld gegenüber! Da stand es nun – unbeschadet, aber es hätte auch anders kommen können! Paul tut ziemlich zerknirscht, ich aber sage nur zu ihm: Jetzt habe ich aber was gut bei dir! (mir passiert eben auch so einiges!) Nur so etwas noch nie!!!
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Kein Frühstück ohne Marmelade


Paul macht morgens unser Frühstück. Er kocht den Kaffee und schneidet drei Brötchen in sechs Hälften, die er aufbäckt. Danach bestreicht er zwei Scheiben Brot mit Leberwurst für die Hunde, schneidet sie in Stücke, damit sie länger genießen können. Während er den Tisch deckt, bereite ich mein Müsli aus Obst, Nüssen und Haferflocken. Es läuft ab wie eine Zeremonie. Die ersten beiden Brötchenhälften werden mit unterschiedlichen Marmeladen verzehrt, dann zwei mit Wurst und die letzten beiden mit Käse. Dazu isst Paul zwei Tomaten aus eigener Produktion. Ein Jahr hat 365 Tage, also 365-mal Frühstück mit Marmelade! Warum aber hat denn Paul in diesem Jahr so viel Marmelade gekocht, es sind sage und schreibe 130 Gläser? Selbst wenn wir am Nachmittag noch beide Marmeladenbrote essen, können wir so viel nicht verzehren. Nun ja, Marmelade als Mitbringsel geht ganz gut, aber können die anderen nicht selber welche kochen? Jedes mal, wenn ich in den Vorratskeller gehe, bin ich erbost über Pauls Marmeladengier! Paul lagert auch jeden Herbst 15 bis 20 Stiegen Äpfel als Vorrat für den Winter ein. Ich trage dann jeden Frühjahr die Hälfte der verschrumpelten Dinger wieder raus. Ganz zu schweigen von den 350 Flaschen Saft, die er mosten lässt. Auch seine Sammelwut bei Walnüssen ist nicht zu bremsen. Hinter unserem Grundstück steht ein Walnussbaum, der niemandem gehört. Da ich Walnüsse im Müsli liebe, will er mich damit glücklich machen. (oder besänftigen) Es gibt bald neue Nüsse und wir haben immer noch einen Weidenkorb voll vom letzten Herbst. Schließlich machen zu viele Nüsse doch dick! Marmelade (die Paul kocht!), Äpfel, Pflaumen, Nüsse, Beeren (die Paul abpult!) aus dem eigenen Garten sind gesund, aber nicht solche Mengen, dass eine halbe Kompanie davon satt werden könnte!
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Tomaten statt Braten!


Paul liebt die Arbeit im Garten. Was braucht "Mann" mehr, um glücklich zu sein? Zuerst beginnt er zu planen, was angebaut werden soll. Kataloge von Saatgutanbietern werden gewälzt. Er ist ein angesehener Kunde, scheint mir. Anschließend wird eine lange Liste geschrieben und die Preise akkurat daneben. Das ist wäre gut und schön, wenn man Saatgut braucht. Aber Paul hat jedes Jahr noch so viele Sämereien übrig, daß wir damit ein großes Feld bestellen könnten. Ab Februar beginnt dann die Aussaat, er zieht alle Jungpflanzen selber an. Schon bald sind die Fensterbretter im Haus bepflastert mit Kästen und Blumentöpfen, kleinen Minigewächshäusern und anderen Aussaatgefäßen. Es sprießt (oder auch nicht!)an allen Ecken und Enden, fast wie in einer Gärtnerei. Ich traue mich gar nicht im zeitigen Frühjahr wegzufahren, denn dann gerät seine Aussaatlust außer Kontrolle. Im letzten Frühjahr kam ich nach 6 Wochen zurück. Paul zeigte mir voller Stolz 105 Tomatenpflanzen, die er angezogen hatte. Zwar verschiedene Raritäten, aber das war mir unbegreiflich! Bald nimmt das Gartenjahr seinen gewohnten Lauf. Alle Jungpflanzen müssen vereinzelt und umgepflanzt werden. Nun sitzt Paul mit einer Engelsgeduld (das muss ich zugeben) und pikiert stundenlang Salat, Kohlrabi, Kohl, Porree, Blumen usw. Bei schlechtem Wetter sitzt er in der "guten Stube" und pikiert vor dem Fernseher. 105 Tomaten wuchsen auf den Fensterbrettern und waren bald 40cm hoch, brauchten Stützen und so manche von ihnen fing schon an zu blühen. Da Paul neben unserem Hausgarten noch einen Kleingarten beackert, wächst ihm die Arbeit oftmals über den Kopf. Also beginne ich dann zu drängeln, daß wenigstens bis zum Wonnemonat Mai die Fensterbretter wieder frei sind. Ich möchte sie dann endlich wieder putzen! (Besuch kommt!) Das ist jedes Jahr der gleiche Kampf: Fensterladen gegen Tomatenpflanzen! Von den 105 Pflanzen hat er dann 40 an Freunde, Nachbarn und Verwandte verschenkt.
Ein zweites Folienzelt musste her, um die übrigen zu behalten. Da stehen sie auch in diesem Jahr, allerdings nur 41 Pflanzen. Paul kann es nicht lassen! Im nächsten Frühjahr werden es wohl endlich weniger werden, denn ab heute werde ich nur Tomatensalat, Tomatensuppe, Tomatenpüree, Chutney und Salsa auf den Tisch bringen. Gibt es vielleicht auch einen Tomatenkuchen? Da Paul nichts umkommen lässt, (im Krieg geboren!) wird er es essen. Zum Frühstück gibt es Brötchen! Da fällt mir nichts mit Tomaten ein, leider!!
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Es war einmal ein alter Pflaumenbaum

Vor 50 Jahren hat Pauls Mutter einen Pflaumenbaum gepflanzt, links neben dem Haus. Jeden Herbst  gibt  es  bei  uns  Pflaumenmus, Pflaumensuppe, Pflaumenkompott oder Knödel mit Pflaumen.  Und wer macht das ? Na wer schon! Seit Jahren sind Schäden an der Rinde sichtbar und in diesem Jahr auch Pilze am Baum gewachsen. Pauls Bruder kennt sich mit Obstbäumen gut aus. Er gab Paul den Rat, den
Baum zu fällen. Ich habe jahrelang auf Paul eingeredet, den Baum mal radikal zurückzuschneiden. Aber Paul wollte es nicht, denn ohne Pflaumen im Herbst scheint ihm das Leben halb so schön. In diesem Jahr hängen so viele Pflaumen an dem Baum, dass sich  Äste bedenklich senken. Und so kam es ,wie es kommen musste.
Vor einer Woche brach der ganze Seitenarm weg und krachte auf den Hof. Zehn Minuten vorher stand noch das Liegerad darunter! Fussel, unser Golden Retriever lag im Hof und war 2 Tage krank vor Schreck. Sie hat nicht gefressen und gesoffen, und das soll schon was heissen bei Fussel!
 Paul hat tagelang gesägt, gepflückt, geschreddert - die Ernte ergab 11 Wassereimer und eine Wanne voll mit unreifen Pflaumen. "Der Hauptbaum steht ja noch, und da bleiben  ja noch viele reife Pflaumen," sprach Paul.
Doch es kam anders!  Eine Woche später war es sehr windig. Ich freute mich über den hellen Hof und meinte beim Frühstück zu Paul: " Wenn wir den Baum abgeerntet haben, dann solltest du den Baum aber schnellstens fällen, ehe der erste Herbststurm ihn umhaut". Nach kurzem Schweigen kam die Antwort: " Es genügt, ihn zurückzuschneiden!"
Am Vormittag - ich war beim Rasenmähen - höre ich ein lautes Krachen. Hat der Baum mich wohl erhört?  Da liegt er nun, der Rest des Baumes, längs neben dem Haus. "Glück gehabt hat der Paul," denke ich. Kein grösserer Schaden entstanden!
Der Hund flüchtet erneut. Endlich habe ich einen sonnigen Hof. Paul kann wieder tagelang pflücken, sägen, schreddern,. Die Pflaumen sind reifer und wir können Freunde und Nachbarn mit Pflaumen beglücken. Aber nur noch in diesem Herbst. Ein letztes mal ! Gott sei Dank !
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Paul und die Politik

Paul stopft sich voll mit Politik. Wie macht er das? Nach dem Frühstück, dem Mittag und am Abend liest er 2 Tageszeitungen von vorne bis hinten, ich vermute sogar  von oben bis unten. Damit die Welt nicht ohne ihn untergeht, schaut er mehrmals Nachrichten. Paul liest das Neue Deutschland,was ja nicht verboten ist!


Nur es zu sammeln,ist merkwürdig. Tut er es,weil es Geld gekostet hat? Am Inhalt kann es doch nicht liegen? Will er später noch einmal alles lesen? Glaubt Paul an ein Leben nach dem Tod? Das kann auch nicht sein,denn in seinem geliebten ND steht es doch anders! Wie dem auch sei, das ND ist ihm heilig, wahrscheinlich  trauert Paul ja auch verlorenen Illusionen nach. Nun liegen sie da -in Körben,Kisten und ungebündelten Stapeln - im Keller und auf dem Boden-  und träumen vor sich hin.Und da sind sie mir -  Pauline- ein Dorn im Auge. Seine Liebe zum geschriebenen Wort ist  schon unheimlich. Im Urlaub habe ich  eine Seite vom ND missbraucht. Ich stopfte sie in meine nassen Schuhe. Aber Paul rettete die Seite, strich sie fein glatt und trocknete sie. Nun hält sie den Dornröschenschlaf mit ihresgleichen.



Anfänglich entsorgte ich so manches Zeitungsbündel heimlich. Unser Hund schaute mir zu,wie ich einmal Zeitungsbündel  über den Zaun beförderte, und danach auch dort rüberkletterte. Seitdem nutzt er  diese Stelle, um unsere Nachbarn zu besuchen. Übrigens ziehen sich Zeitungsleser gerne aufs stille Örtchen zurück, um ihrer Leselust ungehindert zu frönen! Aber was könnte- Mann - in der Zeit schon für Taten vollbringen! Gar nicht auszudenken!
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Zwei Hasen haben sich ver(sex) facht

Paul hat zwei Kaninchen. Er kam dazu,wie die Jungfrau zum Kind. Sie wurden ihm auf dem Fischmarkt in HH geschenkt. Zuhause zimmert er dann ein Kaninchenhaus und das lustige Hasenleben nimmt seinen Anfang. Bald aber wird  ihm klar,daß die eine Häsin ein Böcklein war. Also mussten getrennte Schlafzimmer her, um Nachwuchs zu verhindern. Rasch war das zweite Ställchen gebaut und die Katastrophe noch mal abgewendet. Eines Tages beschliessen wir, die Hasen gegen die gefährliche Kaninchenseuche impfen zu lassen.

Paul fragt mich nach einem Transportmittel zum Tierarzt. Ich habee die famose Idee mit der ausgedienten Reisetasche. Schwupp di wupp sind die Tiere verstaut und ab ins Auto- in 5 Minuten sitzt Paul schon mit den Beiden im Wartezimmer. Plötzlich beginnt  in der Tasche ein grosses Toben und  Paul ahnt schreckliches-Kaninchensex!  Das dauert nur Sekunden, fiel ihm ein!(so ist das bei Hasen) Paul kennt sich angeblich aus mit Hasen-aber mit 70 vergisst man schon mal den (Kaninchen)-Sex. Mir hat er natürlich nichts erzählt von dem wilden Treiben in der Tasche. Nach einigen Wochen liegen in der Ecke 6 Hasenwinzlinge,3 schwarzweisse und 3 rabenschwarze, alle mit übergrossen  Löffeln.( vom Vater hab ich die Statur...heißt es schon bei Goethe ) Süss sind sie ja und schon bald munter und gefrässig! Säckeweise Grünfutter werden rangeschafft  und die Ködelproduktion bekommt erstaunliche Dimensionen.Es geht einem schon das Herz auf ,wenn sie in Reih und Glied sitzen und friedlich teilen und fressen. Drei Monate werden wir sie pflegen und füttern.  Dann holt sie ein Kaninchenverzehrer ab. Schweren Herzens geben wir  sie sicher weg,denn unser Chaos ist auch ohne Hasen nicht zu übersehen! Wir haben ja keine Farm!
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Paulines Paul

Meine bessere Hälfte ist Paul. Er liebt die Beständigkeit und ich die Veränderung. Pauls Talente sind erstaunlich. Er ist Zeitungsleser, Politikversteher,penetranter Kleingärtner, Sammler von Steinen, Zeitschriften und Kunststoffbehältnissen, Bücherwurm,Tierfreund,Sudoku-Besessener,Fernsehfan ,Schnäppchenjäger und Hobbyhandwerker. Unser Haus ist alt und  gemütlich. Allerdings nagt der Zahn der Zeit an mancher Ecke,was Paul aber nicht weiter stört. Im Garten stehen neun haushohe hochbetagte Obstbäume, Zuckerhutfichten, Koniferen, Sträucher und Flieder. Wir haben viel Schatten und es droht uns wenigstens kein Sonnenstich. Im Herbst schwingen wir wochenlang den Laubbesen. Das gibt gute Muskeln.
In einem kleinen Teich schwimmen 2 Goldfische, die anderen  hat der Reiher geholt. Zwei  Golden Retriever leben mit uns und schlafen in der Nacht unter unserem Bett. Mister Black-White und Misses Blacky sind zwei Hauskaninchen, für die Paul kleine Ställe gebaut hat. Überall im Garten findet man Steinhaufen,die Paul unermüdlich gesammelt hat-so sind wir wenigstens" Stein-reich." Für Brennholz im Kaminofen sorgt Paul auch ohne Unterlass. Rosen,unzählige Sommerblumen, sehr viele Blumentöpfe , Kräuter und Unkräuter bilden ein buntes Durcheinander. Alles kann sich ungehindert vermehren und ausbreiten ! Ist unser Laster etwa die Arbeit ?
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